Von Xantens Kolumne – Gleitzeit

-

„Das Paradies liegt doch [nicht] in Mecklenburg“. Aber wo liegt es denn dann, das Paradies? Andrea Berg möchte das gerne wissen. Dafür hat sie eigens ein ganzes Album aufgenommen.

Aufgenommen wurde auch Horst „Seehofer im Freien vor Bäumen“. Und der Bundesinnenminister weiß wo das Paradies ist:

„Bayern ist das Paradies.“

Horst Seehofer – nicht verschieden. Obwohl er „schon zweimal im Sarg“ lag. „Einmal aus gesundheitlichen Gründen, einmal aus politischen.“

„[U]nd es finden sich“, so die Bordkapelle, bestimmt „ein paar Leute, die Chrysanthemen auf den Sargdeckel werfen und fabulieren, wie „quicklebendig die Leiche sei“.“ Wobei es sich in diesem Fall gar nicht um Horst Seehofer, sondern um Edmund Stoiber handelt. Anlässlich seines Abgangs aus Bayern. Nun mit mehr Zeit und Muße:

„Wenn ich mal dann halbe Stunde ne Stunde oder zwei Stunden am Sonntag im Garten sitz, und es ist einigermaßen gutes Wetter, da tran… da tanke ich Kraft, äh und äh… und ich habs mir auch angewöhnt, dass ich jeden Tag in der Früh in den Garten schau und vielleicht eine Blume hinrichte oder äh oder aufrichte… ja, und äh… bissl´ mähen tu ich und äh… ansonsten sag ich meiner Frau, was ich alles tun würde, und dann macht sie es, beziehungsweise mit dem Gärtner zusammen.“

Gut. Ansonsten geht’s auch mal „ans Eingemachte: Sein Zukunftsprogramm 2020, sein Vermächtnis. [2010 formuliert.] ‚Der Rohstoff Geist ist das Wertvollste, was wir haben‘.“

Nicht geplatzt, sondern mit Unterstützung des Bildungssystems sukzessive und nun beinahe vollständig und flächendeckend abgebaut. Der Rohstoff Geist.

Dafür soll 2020 die öffentlich-rechtliche GEZ-Pensionsbombe platzen. Zündschnur die „Umweltsau“. Was sagt Günni Jan dazu?

„Ich soll also GEZ zahlen, obwohl ich kein TV Gerät habe? Dann beantrage ich jetzt auch Kindergeld. Hab zwar keine Kinder, aber das Gerät dazu.“

Und was sagt Edmund Stoiber? Schön wäre, wenn man das gleich allgemein regeln könnte, …:

„… dann hätte man für Deutschland eine Regelung, eh hätte keine regellose Regelung, und die Länder, die die das nicht regeln wolln, ha ham dann ne Bundesregelung und die Länder, die das regeln wolln, können dann das für sich regeln.“

Zu alliierter Zufriedenheit war auch der Frieden nach dem 1. Weltkrieg geregelt. Was hat Wladimir Iljitsch Lenin am 15. Oktober 1920 gesagt?

„Als uns der Brester Frieden aufgezwungen wurde, dessen Joch wir so lange zu tragen hatten, da schrie man in der ganzen Welt, daß das ein Raubfrieden ist. Als Deutschland besiegt war, da schrie der Völkerbund, der Bund der Nationen, die gegen Deutschland gekämpft hatten, das sei ein Befreiungskrieg, ein demokratischer Krieg gewesen. Deutschland wurde ein Frieden aufgezwungen, aber das war ein Frieden von Wucherern und Würgern, ein Frieden von Schlächtern, denn Deutschland und Österreich wurden ausgeplündert und zerstückelt. Man nahm ihnen alle Existenzmittel, ließ die Kinder hungern und sterben. Das ist ein ungeheuerlicher Raubfrieden.“

Wladimir Iljitsch Lenin.

Der Versailler Friedensvertrag. Unterzeichnet am 28.06.1919 und in Kraft getreten am 10.01.1920. Die Bordkapelle informiert zum Hundertjährigen: „Von der Falschmeldung zur Dolchstoßlüge“. Und was sagt Michael Dreyer, Experte und Leiter der Forschungsstelle Weimarer Republik?

„[Es] besteht steht heute ein Konsens in der Forschung darüber, dass Deutschland zumindest eine überproportional große Verantwortung an dem Ausbruch des ersten Weltkrieges trägt.“

Geregelter Expertenkonsens.

Geregelt ist nun auch, dass HRC Kanzlerin der Queen´s Universität im nordirischen Belfast wird. Wobei konsequent eingedeutscht und ohne Deppenapostroph eigentlich Queens Universität. Amtszeit fünf Jahre. Das verträgt sich sehr gut mit dem Ablauf einer zweiten Präsidentschaft des amtierenden Präsidenten – „ein großartiges Privileg“. Und eine sehr plötzliche Nominierung. Was sagt HRC?

“It’s my great privilege to become @QUBelfast’s 11th—and first female—chancellor. It’s a place I have great fondness for and have grown a strong relationship with over the years, and I’m proud to be an ambassador for its excellence.”

Es sei ein großes Privileg, die 11. und erste weibliche Kanzler der Queens Universität von Belfast zu werden. Ein Ort, den sie sehr möge und zu dem sie über die Jahre eine starke Beziehung aufgebaut habe, und sie sei stolz darauf, ein Botschafter für ihre Exzellenz zu sein. Wobei gendergerecht anders geht. Also zum Beispiel in der Mehrzahl: KanzlerDoppelpunktinnen oder BotschafterDoppelpunktinnen. Nach Jan Lindenau, Bürgermeister von Lübeck.

Und das in einer Zeit, in der Großbritannien auf dem Weg in den Faschismus ist. So HRC. Hassmacher bereiteten Großbritannien den Weg in den Autoritarismus.

„Sag beim Abschied leise ‚Allahu akbar!‘“ Den finalen Weg ins Paradies eingeschlagen hat ein 37-jähriger Türke in Gelsenkirchen. Der Mann sei mit einem Gegenstand in der einen und einem Messer in der anderen Hand auf zwei Polizisten zugegangen und habe die Worte „Allahu Akbar“ gerufen. Daraufhin habe einer der Polizisten für den Mann die Fahrkarte ins Paradies gelöst. „Der Mann“, so die Bordkapelle, soll Probleme gehabt haben:

„Nach dpa-Informationen litt der 37-Jährige unter schweren psychischen Problemen und war deshalb bereits in ärztlicher Behandlung.“

Ein psychisch auffälliger Einzeltäter. Alles Weitere müsse man abwarten, so NRW-Innenminister Herbert Reul.

Probleme. Was sagt der Führer?

„Ich habe in meinem Leben das Glück gehabt, alle Probleme praktisch durchzumachen. In Landsberg haben wir das erlebt. Ein nieder-bayerischer Bursch, der sich eher die Hände hätte abschlagen lassen, als daß er etwas gestohlen hätte, hatte was mit einem Mädchen gehabt und ihr geraten, zur weisen Frau zu gehen. Er bekam ein dreiviertel Jahr. Strafe muß sein. Aber hätten sie ihn genommen, ihm eine Portion Hiebe gegeben und ihn laufen lassen, so wär’s damit vorbei gewesen. Wir bekamen ihn als Diener, ein braver Kerl. Für seine Familie war es eine Schande sondergleichen, daß der Bub im Gefängnis saß. Wir haben ihm zugeredet. Er kam dann heraus und schrieb uns einen Brief, in dem er sagte, er sei dankbar für alles, was wir für ihn getan haben. Er werde das nie vergessen, in seinem Leben auch nie mehr etwas anstellen. […] Der Brief ging durch die Zensur, und es setzte eine hochnotpeinliche Untersuchung ein, was wir mit dem gemacht hätten!“

Wobei feiner Unterschied zwischen weiser Frau und weißer Frau: „Eine Frau in weißem Totenhemd erscheint nachts Autofahrern. Nachdem eine Gespenster-Sichtung einen Verkehrsunfall verursacht“, ermittelt die Polizei.

Beerdigt ist jedenfalls auch das Bauvorhaben des Paradies-Reisenden aus Gelsenkirchen:

„Im Wald wollte er eine ‚Gebetsstätte für Allah‘ bauen“.

Psychische Erkrankungen von Facharbeitern – neue Herausforderungen für die Polizei. Und die älteren Kollegen überlassen diese Herausforderungen großzügigerweise anderen. Und verabschieden sich reihenweise in den Ruhestand. Sagt Peter Meißner, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter in Sachsen-Anhalt. Kriminalbeamter sei ein Erfahrungsberuf. Und Erfahrung ist bekanntlich durch nichts zu ersetzen. In diesem Fall eben ein Nichts an Erfahrung. Ähnlich wie bei den Lehrern. Dort wird pensionierte Erfahrung durch Quereinsteiger ersetzt, die „[n]ach zweiwöchigem Crashkurs Schüler unterrichten“.

Dafür gibt es am Gymnasium in Alsdorf in Nordrhein-Westfalen Gleitzeit für Schüler. Die …:

„… können selbst entscheiden, ob sie um 8 Uhr oder lieber erst um kurz vor neun zum Unterricht kommen.“

Schulleiter Wilfried Bock hat den Gleitzeit-Unterricht 2016 eingeführt. Begleitet von einem Experten. Chronobiologe Till Roenneberg hat das Projekt in seine Forschung integriert. Gleitzeit, damit die Schüler mehr Bock auf Schule haben. Getreu dem Baumarkt-Motto: „Ideen muss man haben“. Für mehr Nachhaltigkeit im Bildungswesen. „Ein Verbrechen an den Kindern“.

Erfahrungen hat auch Macauly Culkin gemacht. In Hollywood. Zum Beispiel mit Studio-Managern. Er habe gelernt zu differenzieren:

„Man lernt sehr früh, zu erkennen, welche von ihnen dich missbrauchen wollen und welche von ihnen einen noch dunkleren Geschmack haben […] Die schlimmsten von ihnen tragen Schuhe, die aus der Haut gemacht sind von Kindern, die sie rituell ermordet haben. “

Ein explosives Radio-Interview in Paris. Schnell von den französischen Medien aufgegriffen und genauso schnell – innerhalb einer Stunde nach der Veröffentlichung – beerdigt.

Harvey Weinstein hat auch ein Interview gegeben. Er sei ein Pionier in Frauenförderung. Er wolle, dass man anerkenne, wer er gewesen sei:

„Ich fühle mich wie ein vergessener Mann.“

Ein vergessener Mann, der nun vor Gericht auf den Rollator-Bonus hofft. Wobei er gar nicht vergessen wurde. Zum Beispiel nicht von Rose McGowan:

„Ich habe dich nicht vergessen, Harvey. Mein Körper hat dich nicht vergessen. Ich wünschte, er könnte. Ich habe es damals abgelehnt, einen Geheimhaltungsvertrag zu unterschreiben, weil ich wusste, dass ich dich zur Rechenschaft ziehen würde. Und das habe ich. Hier geht es darum, einen Serienvergewaltiger zu stoppen. Dich.“

Vergessen hat der Berliner Senat auch nicht die Facharbeiter-Bürgen, „die sich per Unterschrift auf einer ‚Zusatzerklärung‘ zur unbegrenzten Haftung für einen Flüchtling verpflichtet haben.“ Nun sollen sie entlastet werden. „Die öffentliche Hand soll einspringen.“ Allein in Berlin wurden pro Jahr bis zu 30.000 Bürgschaften unterzeichnet. Macht jährlich etwa 130 Millionen Euro an Forderungen aus nicht erfüllten Bürgschaften. Wobei, Genaues weiß man auch nicht. Politischer Blindflug, mit ruhiger öffentlicher Hand geleitet.

Genau weiß man dagegen, wer bundesweit Figuren aus Weihnachtskrippen entwendet hat: Künstlerkollektive. Es fehlen jeweils zwei von drei heiligen Königen. Mit der Aktion wolle man „auf die gravierende humanitäre Notlage in den Flüchtlingslagern an den europäischen Außengrenzen aufmerksam machen“. Damit solle „auf die ‚unmenschliche EU-Flüchtlingspolitik‘ aufmerksam gemacht werden.“ Die Berliner Evangelische Versöhnungsgemeinde zeigte sich mehr als versöhnlich.

Gut. Aber was ist eigentlich Berlin?

„Berlin ist, wenn du bei der einfahrenden S-Bahn automatisch mitscanst, welches Abteil unnatürlich leer ist, denn dort hat gestern einer hingekotzt.“

Wobei die Geschichte mit der Entführung der heiligen zwei Könige in den dunklen zwölf Jahren gar nicht erst eskaliert wäre. Statt Krippe gab es eine Bergschmiede oder Köhlerhütte. Und statt der heiligen drei Könige Bergmänner und Kräuterweibchen. Und der Nikolaus war Knecht Ruprecht und die Sternensänger Sonnenradträger.

Eskaliert ist in Essen ein Clan-Prozess um eine Schulhof-Schlägerei. Nach einem Dialog zwischen Mohamed R., dem Opfer und Sohn der Essener Clan-Größe Jamal R., und dem Angeklagten Ahmed M. lief das vielberufene Fass über:

„‘Ich fick deine Mutter, du Hurensohn!‘, brüllte ein junger Mann, offenbar der Bruder des Opfers, aus dem Zuschauerraum.“

Woraufhin Ahmed M. mit „Du Hund“ antwortete. Was wiederum bei einigen Zuschauern die Sicherungen durchbrennen ließ. „Es kam zu einem Tumult im Saal“, die Sitzung wurde unterbrochen. Die Bordkapelle vermutet eine Absprache – nicht Sadomaso, sondern Saado-Rammo -. da sich die Familien Saado und Rammo schon im Vorfeld vertragen hätten.

Wobei Sadomaso immer noch im Trend liege. So die Bordkapelle. Man solle „nicht den Fehler [machen], ohne Vorankündigung Szenen aus Filmen oder Büchern nachspielen zu wollen“. Ziel sei es, „die Routinen des Sex-Lebens etwas durchzupusten, frischen Wind auf die Matratze zu bringen und sich noch inniger aufeinander einzulassen“. Zum Beispiel mit Augenbinde und Reitgerte. Oder mit Handschellen. Wobei der kluge Diverse, Mann oder Frau immer daran denken sollte, einen Zweitschlüssel bereitzuhalten und „an einem sicheren Ort aufzubewahren.“ Sonst hätten die Diversen, Herren und Damen „vom Schlüsseldienst viel zu lachen“.

Nicht so viel zu lachen haben die Rentner. Immer mehr versorgen sich an Tafeln. Nachhaltige Altersarmut, damit sich jahrzehntelange Umverteilung auch richtig lohnt. Die Zahl der Rentner an den Tafeln ist innerhalb eines Jahres um 20 % gestiegen. Ca. 940 Tafeln bedienen zurzeit etwa 1,65 Millionen Menschen. Und die Öffentlich-Rechtlichen bedienen das Oma-Opa-Rentner-Nazi-Umweltsau-Narrativ.

Gut. Aber was bitteschön ist SM&SST? „Der Führer Adolf Hitler in Wien SM &SST.“ Wie auch immer – „[t]ut uns leid, dieses Los ist nicht mehr aktiv!“

Dagegen lässt sich das Gästebuch des Offizierskorps der Wachtruppe noch erwerben. Für 18.000 Euro:

„Adolf Hitler (1889-1945 SM) deutscher Diktator ‚der Führer‘ und Reichskanzler; Paul von Hindenburg (1847-1934, GFM, Reichspräsident); Hermann Göring (1893-1946 SM).“

Was soll uns das sagen?

Los. Was sagt der Führer?

„Da wundere man sich nicht, wenn das Land mit einem Haß gegen Berlin erfüllt wird! Ministerien sollen führen, nicht aber sich mit der Ausführung belasten. Der Behördenapparat ist zu einem rein maschinellen Mechanismus geworden. Wir kommen davon nur los, wenn wir uns zu weitgehendster Dezentralisierung entschließen.“

Entschlossen hatte man sich Ende 2019 auch, die Bon-Pflicht für 2020 als Teil des Kassengesetzes zu beschließen. Da jeder einzelne Kassenvorgang eh schon erfasst, registriert und gespeichert wird, hat man es nun noch einmal schriftlich auf chemisch vorbehandeltem Papier, das nicht im normalen Abfall entsorgt werden darf. Der Einzelhandel rechnet mit zwei Millionen Kilometern zusätzlicher Länge an Kassenbons im Jahr. Ein Baum pro Stunde, 8760 Bäume im Jahr. Und reichlich Umsatz für Locafox, das zum Reich der SPD-Beteiligungsgesellschaft ddvg gehört. „Für eine erfolgreiche Zukunft“.

Nicht ganz so erfolgreich waren die „Drei von der Parkbank“. Das Linksextremisten-Trio wollte laut Staatsanwaltschaft einige Brandanschläge verüben. Eine Farbattacke auf das Haus der Zweiten Bürgermeisterin Katharina „Ferrari“ Fegebank von den Grünen sei als Ablenkung gedacht gewesen. Die drei hatten mit weißer Farbe befüllte Marmeladengläser ans Fegebank-Haus geworfen. Am 2. Jahrestag des G20-Gipfels konnte das Trio von Zivilfahndern auf einer Bank im Park der Christuskirche in Eimsbüttel sitzend festgenommen werden.

Was sagt der Philosoph?

„Der Jürgen Klinsmann und ich, wir waren ein gutes Trio. Ich meinte ein gutes Quartett.“

Ziemlich hart. Aber Jürgen Klinsmann trainiert inzwischen Hertha.

„In Hamburg leben laut Verfassungsschutz etwa 935 gewaltorientierte Linksextreme.“ Gut, dass es nicht einer mehr ist, weil sonst quersummenmäßig schwierig zu vermitteln. Problematisch genug, dass es in den letzten beiden Jahren durchschnittlich 18 linksextreme „herausragende Farb-, Stein- oder Brandanschläge“ gegeben hat.

Und:

„Die rechte Presse instrumentalisiert wieder gegen Ausländer. Nicht schön.“

Zwitschert Jonathan Müller.

„Der rechtsextreme (verbale) Terror geht weiter: In #München #Pasing wurde eine Frau (43) von drei Buben geneckt. Schon jetzt hetzen Rechtsextreme auf allen sozialen Medien, da die Herkunftsländer der Jugendlichen™ veröffentlicht wurden. Es ist so traurig.“

Aber was sind Jugendliche hoch TM? TM ist die zweibuchstabige Länderabkürzung für Turkmenistan.

Was sagt die Bordkapelle? Es sei am Bahnhof Pasing zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen einer 43-Jährigen und drei nicht alkoholisierten 16-Jährigen gekommen:

„Nach ersten Ermittlungen sollen die drei Jugendlichen die Frau zufällig und wahllos gegen 20.15 Uhr attackiert haben. […] Dabei habe einer der drei die Frau mit einem heftigen Stoß gegen den Oberkörper angegriffen. Um nicht zu stürzen, griff die Pasingerin nach dem Angreifer und hielt sich an seiner Jacke fest. Dabei riss die Kapuze seiner Jacke ab. Unvermittelt riss ihr einer der drei Jugendlichen einen Tabakbeutel aus der Hand und verstreute den Inhalt auf dem Gesicht der 43-Jährigen. Als die Frau bereits auf dem Boden lag, sollen die drei 16-Jährigen, mit irakischer, griechischer und kosovarischer Staatsangehörigkeit, sie mit Fußtritten attackiert haben. Infolgedessen soll sich die 43-Jährige verbal verteidigt haben, es kam zu einer heftigen verbalen Auseinandersetzung zwischen den vier Beteiligten. Darauf wurde eine Streife der Bundespolizei aufmerksam.“

Es ist so traurig. Aber gut zu wissen, dass Turkmenistan aus dem Spiel ist.

Markus Söder ist auch traurig. „Sener Sahin, ein ‚deutscher Unternehmer muslimischen Glaubens‘“ will nun doch nicht Bürgermeister im schwäbischen Wallerstein werden – „einige Kandidaten für die Gemeinderatsliste bei der anstehenden bayerischen Kommunalwahl hätten mit ihrem Rückzug gedroht.“ Der Islam sei, so der Ministerpräsident, ein Bestandteil Bayerns. Der Vorgang soll nun von CSU-Generalsekretär Markus Blume aufgearbeitet werden. Spaß muss sein sprach Wallerstein … aber da hört er auf.

Was hat Jonathan Müller sonst noch so gesagt?

„Soleimani hatte auch gute Seiten. Er war Antifaschist und treu in seinem Glauben. Ich denke Islam und Linke sollten zusammen stehen gegen Trump. Heiko Maas ist da Vorbild und stellt sich klar auf Seiten der Muslime.“

Qasem Soleimani, Beruf Massenmörder, von den Mullahs zum Abschuss freigegeben und auf dem Silbertablett serviert? Wofür „Teheran leere Stützpunkte in Irak bombardieren“ durfte?

Gibt es auch Forderungen? Selbstverständlich. Jonathan Müller hat …:

„… klare politische Forderungen: 1) Verbot der AFD 2) Kostenfreier Nahverkehr für Alle 3) Bedingungsloses Grundeinkommen (für alle außer Nazis) 4) Ende der Abschottung der EU, Öffnung der Grenzen 5) Kostenlos Strom, WLAN und TV für Hartzer“.

Gibt es auch eine Alternative für Quarzer? Selbstverständlich. E-Zigaretten und Hightech-Pfeifen. Berno Hellmann zum Beispiel raucht jetzt elektrisch, „E-Zigaretten in Pfeifen-Optik“. Er arbeite von zu Hause aus und rauche also auch in der Wohnung. Und das habe man überall gesehen. Und das habe ihn genervt.

Was sagt der Führer?

„Ich verstehe heute einen Ausspruch von Goethe, der einmal gesagt hat: Das Rauchen gehört zu den widerwärtigsten Dingen! Freilich, wenn einer nur als braver Bürger so dahinlebt: ob er nun seine Zigarre raucht oder nicht, das bleibt sich gleich! Unsereiner quält sich Tag und Nacht. In den Nächten quäle ich mich am allermeisten. Ich bin überzeugt, daß ich nicht so alt werde wie ein Spießer! Das ist klar, ich führe ein anderes Leben! Wenn ich jetzt aber dazu ein Leben führen würde wie der Spießer, wenn ich rauchen, wenn ich trinken würde!“

Herbsterwachen im Konjunktiv.

Frühlingserwachen im Indikativ gibt es zurzeit in Mitteleuropa:

„Kälterekord auf Grönland beschert uns den Frühlingeinbruch“

-66 Grad. Was soll uns das sagen?

Gibt es auch Fakten zu anderen Jahreszeiten? Selbstverständlich. Sogar promoviert:

„50 Jahre ‚Dr. Sommer‘: Verrückte Fakten zur Bravo-Legende“.

Jahreszeitenunabhängig soll auch deutschen Schulen etwas beschert werden. Türkisch als Unterrichtsfach. Wenn es nach Generalkonsulin Banu Terzioglu in Karlsruhe geht. Das wirke …:

„… sich dann positiv auf die gesamte Bildungsbiografie aus. Sorge bereite ihr allerdings das Erstarken des Rechtspopulismus. Fremdenfeindlichkeit und auch Islamfeindlichkeit in Deutschland hätten deutlich zugenommen.

Dabei feierte die libanesisch-stämmige ZDF-Moderatorin Aline Abboud gerade erst enthusiastisch die Aufnahme von „Inschallah“ in den Duden:

„Yes. Kann ich endlich in meine Nachrichtentexte integrieren“

Wobei Falschmeldung, da sich besagtes Wort bereits seit 1941 im Duden befindet. So Gott will:

„So verstanden, wird dann aus einem harmlosen muslimischen Ausruf der nächste Mosaikstein der Islamisierung.“

Die Anreicherung des Gemischtwarenladens Sprachschatz „durch arabische Lehnsbegriffe“. Positiv für die gesamte Bildungsbiografie.

Da passt es gut, dass das Justizministerium eine bereits bestehende Initiative für Opfer rechter Übergriffe mit einer Million fördern will: „HateAid“:

„Die Organisation berät Opfer von ‚Haß im Netz‘ und bietet Prozeßkostenfinanzierung an. ‚HateAid‘ wurde 2018 von der Nichtregierungsorganisation ‚Campact‘ und der Initiative ‚Fearless Democracy‘ gegründet.“

Was kostet eigentlich Demokratie? 29,95 Euro. Eine Berliner Initiative will …:

„… eine neue Form der Partizipation ausprobieren – im Fußballstadion. […] 60.000 Menschen treffen sich im Berliner Olympiastadion, diskutieren über mehr Klimaschutz, eine gerechtere Welt und andere drängende Probleme, stimmen über Lösungsvorschläge ab und bringen diese dann als gemeinsame Petition in den Bundestag ein.“

Am 12. Juni. Wunderbar. Man wolle „der gefühlten Ohnmacht entgegentreten und den dieser Tage scheinbar übermächtigen Krisen Lösungen entgegenstellen“ und „ein ‚riesiges Fest der Demokratie‘ organisieren“. FFF ist auch dabei. 1,8 Millionen Euro soll das Fest kosten. Was soll uns das sagen?

Demokratie kein Freifahrtschein, aber für unter 30 Euro. Stadionmiete, Technik und die Sicherheit inbegriffen. So Katharina Gail von der Initiative „12062020Olympia“. Es gebe aber auch einige Soli-Tickets für Demokratie-Interessierte, denen es an Geld fehle.

Für die Aussage, dass sogar Nazis willkommen seien, erntete Mitinitiator Philip Siefer einen shitstorm. Was so viel heißt wie – Entschuldigung! – Scheißesturm, wobei der, man merkt es schon, auf der Vulgär-Richterskala interessanterweise deutlich über dem englischen Substantiv angesiedelt ist. Eine Frage der Gewohnheit. Und Philip Siefer war vielleicht zu braunäugig.

Wie auch immer, man sei bestimmt zu blauäugig in dieses Experiment gegangen, „nehme die Verantwortung aber ernst.“ So Katharina Gail. Wenngleich A nur eine relative Häufigkeit von 6,51% hat, während das E die Rangliste mit 17,4 % klar anführt.

Wofür steht Campact? Campact fordert zum Beispiel eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen, um den Sozialstaat zu stärken. Außerdem macht man sich stark für eine voll finanzierte Kinderbetreuung und Ganztagsschulen und eine Stärkung der demokratischen Teilhabe.

„Zurzeit sind mehr als 1,8 Millionen Menschen bei Campact registriert, die sich an den Kampagnen beteiligen.“

Was soll uns das sagen? Ist das ein Quiz? Nein, aber Campact hat ein Quiz gezwitschert:

„Hitler oder #Höcke: Wer hat’s gesagt? Mach jetzt das Quiz! […]️ Erledigt? Dann ist jetzt wohl klar, warum Du diese WeAct-Petition von @UlfBerner unterzeichnen solltest.“

Ja, warum denn? Und wer und was ist Ulf Berner? „GRÜN-BUNT-Sozial-QUEER“. Gut, aber geht es auch ein bisschen kleiner? Nein, aber es geht noch Meer. „Die Initiative ‚Meer Menschlichkeit‘“ – gegen das Ertrinken von Facharbeitern im Mittelmeer, mit einer Solidaritätsadresse an Kapitänin a.D. Carola Rackete.

Initiativ geworden ist die Staatsanwaltschaft in Frankfurt. Sie ermittelt nun gegen Verantwortliche des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt. Wegen des Verdachts der Untreue. Die Verantwortlichen sollen sich zum Wohle der Arbeiter luxuriöse Dienstwagen und hohe Gehälter gegönnt haben.

Initiativ geworden ist auch Queen. Gegen den Präsidenten. Zum wiederholten Mal. Das Trump-Wahlkampfteam darf in seiner Kampagne nicht den Queen-Klassiker „We Will Rock You“ verwenden. Auch in Großbritannien gibt es Musiker mit Haltung.

Noch etwas? Ja, Lisa Fitz will ihre eigene Partei gründen: AAA – Alle außer Angela. Überqualifiziert sei sie schon. Weil nämlich Politiker vollkommen unqualifiziert seien, sie aber über die Nämlich-Qualifikation verfüge. Sie schreibe nämlich ohne h.

Und Markus Krall ruft zu einer bürgerlichen Revolution auf. Weil 18 Millionen Menschen die Party für über 80 Millionen bezahlen. Was soll uns das sagen?

Und was soll es uns sagen, dass Pedro Sánchez sich für den Abbau des Nato-Drahts auf den Zäunen um Ceuta ausgesprochen hat, damit sich die Facharbeiter nicht verletzen, und dass er mit zwei Stimmen Mehrheit erneut zum Ministerpräsidenten von Spanien gewählt wurde?

Christoph Landscheidt ist dagegen gewählter Bürgermeister von Kamp-Lintfort. Für rechte Notwehrsituationen wünscht er sich einen Waffenschein. Der örtlichen Polizei traue er nicht zu, ihn und seine Familie vor rechter Gewalt zu schützen.

Hat der Führer etwas gesagt?

„Ich habe gesagt: Verrückt!“

„[Es] braucht […] nur ein Orkan zu kommen und alles fliegt zusammen wie ein Kartenhaus.“

***

Aufrichtigen Dank an alle Unterstützer und Förderer dieser Netzseite!

Unterstütze den Nachtwächter

Werde ein Förderer des Nachtwächters

Zuschrift eines Lesers und treuen Unterstützers:

Was ist uns unsere Gemeinschaft wert?


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

24 Kommentare
Älteste
Neueste Meiste Bewertungen
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen