Aktienaffen ohne Luft in schwindeligen Indexhöhen

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Ein Beitrag vom Nachtwächter am 15.03.2015


Der Bondaffe sagt:

Der Bondaffe sagt...„Es kommt immer darauf an, ob mehr Geld oder mehr Aktien da sind!“, so eine bekannte Börsenweisheit. „Ist mehr Geld als Aktien da, dann steigen die Kurse. Sind mehr Aktien als Geld da, geht es mit den Aktienkursen abwärts!“. Das Wort „Aktien“ kann man auch durch „Aktienaffen“ ersetzen, der Effekt ist der gleiche.

Mutter, der Mann mit dem Geld ist da

Der Mann der Europa und den Rest der Welt mit billigem Spiel- und Zockergeld versorgt, sitzt in seinem Elfenbeinturm zu Frankfurt und sollte anlässlich der Situation Mario Dragisch heißen. Mit beeindruckenden EURO-Tsunamis überschwemmt er die Märkte mit Null-Prozent-Geld. Die Gewinne auf der Festverzinslichen-Seite sind ausgereizt, hier gibt es fast nichts mit im positiven Zinsbereich zu verdienen. Es bleibt die Aktienseite, die keine Kursgewinngrenzen kennt, außer „The sky is the limit“. Die Gesetze der fundamentalen Gewinn-erwartungsschwerkraft scheinen außer Kraft gesetzt, die Kurse und Aktienindizes steigen und steigen. Die Aktienaffen sind am Zug und im Hochgeschwindigkeitszug der Kursgewinne bestens versorgt. Dartpfeile und Zielscheiben sind schon längst in deren Händen und im Dauereinsatz.

monkey-dartsEs kursiert die Geschichte von einem Schimpansen, den ließen findige Aktienbroker Pfeile auf eine Scheibe werfen, die mit Firmennamen an der Börse gehandelter Gesellschaften beschrieben war. Der Affe soll mittels Picking und einer ausgefeilten Wurftechnik recht gute Ergebnisse geliefert haben. Dieses Spiel wird aber immer funktionieren, wenn genug Geld da ist, dazu braucht es keinen realen Affen. Die Damen und Herren des Geldes, die die Aktien- und Bondaffenherden beaufsichtigen und steuern, haben die Zinsen so weit heruntergesenkt, das durchschnittliche historische Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Aktienmärkte ebenfalls aus deren Range nach unten herausgedrückt wurden. Die Historie der Aktien-KGVs gilt nur bedingt, scheint sich aber aktuell gerade vom historisch niedrigen Niveau kommend zu normalisieren. Dennoch, wie bei den offiziellen Inflationszahlen sollte man diesen Zahlen mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen.

Das Aktienaffen-Universum

Was für das Bondaffen-Universum gilt, ist ebenfalls für das Aktienaffen-Universum gültig. Allerdings sind es zwei verschiedene Sorten Affen im Stall, wobei der eine vom anderen nichts hält. Es mag ein paar Grenzgänger geben, die beide Märkte verstehen, oder über die Derivatemärkte beide Märkte verstehen müssen. Ansonsten bleibt man gerne unter sich und die Worte „Zins“ und „Festverzinsliches Papier“ (aktuell „Nullverszinsliches Papier“) existieren im Aktienaffenuniversum nicht, außer vielleicht in einer schlecht frequentierten Nische. Die Bäume, sprich Aktienkursgewinne in diesem Universum mögen in bestimmten Zeitabschnitten und Intervallen bis in den Himmel wachsen. Dort angekommen gibt es meist einen empfindlichen Schlag, der mit einem durchaus schnellen und schmerzhaften Rückgang auf den Boden der Tatsachen verbunden ist. Aber solange Mario Dragisch die Bäume gießt, wachsen dieselbigen und die Aktienaffen klettern zügig aufwärts.

Phasen erkennen und bereit sein

Gießen, (Geld) regnen lassen, das heißt im Prinzip regulierend und stärkend eingreifen. Von natürlichem Wachstum keine Spur. Aktienindizes steigen, weil es z.B ein Extra-Derivat namens DAX-Future gibt, das in gewissen Phasen den Aufstieg ungemein erleichtert. Wer jedoch meint, Aktienkurse oder Aktienindizes würden linear oder „schön sauber strukturiert“ ansteigen, wird in den meisten Fällen eines Besseren belehrt. Recht angesagt ist das morgendliche Hau-Ruck-Verfahren mit einem riesigem Punktesprung zur Eröffnung nach oben, der zuerst neue Höhen auslotet und dann in einer Korrekturphase zurückgeht. Verkaufte Futurespositionen, die über das Wochenende offen gehalten wurden, bescheren dem Fondsmanager Montag morgens einen Verlustschock, an dem er lange zu knabbern hat. Dasselbe gilt für zu veröffentlichende Wirtschaftsdaten, wie z.B. US-Arbeitsmarktdaten am Freitag Nachmittag um 15 Uhr, die mit Europa zwar nichts zu tun haben, aber trotzdem nicht nachvollziehbare starke Bewegungen an den Aktienmärkten mit sich bringen können.

Fed Chair Janet Yellen Holds News Conference Following FOMC MeetingDer Veröffentlichungsmodus wichtiger Wirtschaftsdaten auf globaler Ebene ist ein einflussreiches Marktsteuerungsinstrument. Gerade Freitag Nachmittage haben es in sich, da ein Teil der Marktteilnehmer schon auf dem Weg ins Wochenende ist und der andere Teil zumindest in Gedanken. Umsatzschwache Zeiten, wie Freitag Nachmittag ab 18 Uhr bis Handelsschluss um 21 Uhr, lassen sich für geschickte und weitreichende Schwankungen ebenfalls erfolgreich nutzen, wie die Tage zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige. Es können also breite Markt- oder Kursschwankungen mit wenig Umsatz und wenig Kapital generiert werden. Je nach Einflussmöglichkeit eines Marktteilnehmers einerseits, und wachsamen Steuerungsbehörden oder -programmen andererseits, kommen interessante Kursbewegungen zustande, die objektiv schwer erklärbar sind. Geschickte Steuermänner der Überwachungsinstitutionen überraschen mit geschickten Manövern und Turn-Arounds. Um das zu erkennen, muss man allerdings entsprechende längere Erfahrungen und Vergleiche haben, um solche Bewegungsmuster ausfindig zu machen. Aber sie sind da.

Aufgrund der riesigen Geldmengen die hier im Spiel sind und von der Notenbank mittels Druckerpresse oder „Create-Button“ generiert werden, ist ein Eingriff in Märkte mit bekannten Handelsvolumina durchaus möglich. Jeder Aktienmarkt hat ein bestimmtes Volumen, eine bestimmte Größe. Wenn man weiß, wieviel Geld man maximal einsetzen muss, um bestimmte Kursziele zu erreichen, lässt sich einiges darstellen. Oder eben Bewegungen umkehren.

Marktpsychologie der Affenmärkte

Ich bin der Meinung, jeder Chart outet sich und jeder Kursverlauf spricht. Jede Bewegung hat natürlich ihre eigene Richtung und ihre eigene Geschichte. Tagesbewegungen reihen sich aneinander und lassen sich grafisch darstellen und viele Tagesbewegungen bilden in einer Grafik das Herdendenken der Affenbande ab. Das gilt für jeden Markt, für jede Sorte Affen und manchmal, wie bei den Gold- und Silberpreisen, gibt es besonders dominierende Alpha-Affen, die nach dem Motto „My market is my castle“ vorgehen, oder gar manipulierend eingreifen.

market psychologyKursverläufe und Charts, das ist so etwas wie Visualisierung der Marktpsychologie. Man kann bestimmte Dinge herausfiltern und sichtbar machen, die man nicht für möglich gehalten hätte. Allerdings erst dann, wenn man allen Unsinn der damit getrieben wird schon lange vergessen hat. Marktpsychologie ist Herdentrieb, es gilt das Verhalten der Herde zu analysieren. Ein wirklicher Experte ist der, der das Verhalten der Marktteilnehmer kennt. Die Menschen machen den Markt, auch wenn so mancher Algorithmus das Gegenteil suggeriert. Die meisten Menschen verarbeiten visuell und denken in Bildern, für die ist ein Chart das Richtige. Ein kleinerer Teil nimmt auditiv wahr, man hört das Gras wachsen, denen mögen die Börsennachrichten im Radio genügen. Und die anderen verarbeiten emotional und verlassen sich auf ihr Bauchgefühl. Wenn man die richtigen Schlussfolgerungen dauerhaft zieht und die merkwürdige Psychologie verstanden hat, dann…ist man freiwilliges Mitglied im Affenclub geworden.

„Wenn wir erklimmen, schwindelnde Höhen“

…die Vervollständigung dieses bekannten volkstümlichen Lieds, überlasse ich dem geneigten Leser. „Wenn der Markt runter will, dann wäre er jetzt unten!“, das sagte mein früherer Chef immer. Mit Blick auf den DAX-Chart denke ich mir das auch, aber umgekehrt. Also will der Markt rauf! Die Botschaft des Mario Dragisch wurde verstanden.

Rückblickend vom aktuellen Datum erkennt man einen Markt, der seit März 2009 von etwa 3.800 Punkten auf 11.800 Punkte gestiegen ist. Das sind sechs lange Jahre 8.000 (!) Punkte Unterschied in äußerst schwierigen Zeiten am Rande des Abgrunds. Ob das „normal“ ist? Mit einem signifikanten Rückgang Mitte 2011 und einer einjährigen Ruhepause in 2014. Im Oktober 2014 wurde übrigens ein Versuch nach unten gestartet, der aber zurückgepfiffen wurde. Dann erfolgte Anfang 2015 der unglaubliche Aufstieg auf das heutige Niveau in extrem kurzer Zeit. Niemand vermag zu sagen, wie weit der Anstieg noch anhält. Alles ist möglich, nur die Luft wird dünner und dünner und dünner.

DAX-Chart 2009-2015

Diese Formation ist an sich nichts Neues, deshalb bestimmt sie gerade das Denken des Clans der Aktienaffenherde, die die Charttechnik benutzt. Aktuell gibt es keine Limits nach oben, weil man sich in einem Bereich bewegt, in dem man sich noch nie befunden hat. Das gilt sowohl für den DAX-Performance-Index (hier werden u.a. Dividendenausschüttungen mit eingerechnet), als auch für den DAX-Price-Index (der reine Kurs-Index der DAX-Papiere). Der Trend geht nach oben, das zählt. Und diejenigen Aktienaffen, die sich auf Fundamentaldaten berufen und analysieren, lassen sich gerne vom Trend anstecken. Die Kurse steigen, besser geht’s nicht und schließlich sind das eine die aktuellen Fundamentaldaten und das andere erwartete Prognosen.

Market-DataIm Moment werden die Kurse von den fundamentalen Erwartungen gemacht. Nein, man muss es noch anders sehen. Im Moment werden die Fundamentalerwartungen von der Geldschwemme des Mario Dragisch gemacht. Das erkennen sowohl die Charttechniker, als auch die Fundamentalanalysten. Natürlich ist irgendwann „Schluss“ und die Kurse gehen wieder zurück. Das kann auf verschiedene Arten und Weisen passieren, Abstiegsmuster aus vergangenen Perioden werden wieder auftauchen. Wer es schnell genug erkennt wird belohnt. Wer es nicht erkennt, den bestraft das Leben, oder der Anleger. Nur gibt es im Moment keine Formationen, die dies ankündigen, aber sie können bei der Landung eines schwarzen Schwans recht schnell generiert werden. Es ist wie verhext. Cleverne Aktienaffen sagen jetzt: „Das muss jeder selber sehen, wie viel Risiko man eingeht!“. Andere Cleverles sagen: „Ich habe ein gutes Bauchgefühl, ich spüre viele Chancen!“. Wer Chancen und Risiken ausblenden will, spricht von „dünner werdender Luft“ in der man sich bewegt.

Der exogene Schock

Zusammengefasst: Die Masse der Aktienaffen nimmt wahr, dass man in ein Gebiet eingedrungen ist, in dem es paradiesische Zustände gibt, was die Masse der verfügbaren und zum Verzehr geeigneten Bananen angeht. Nur wie lange der Vorrat hält, weiß keiner. Deshalb lohnt es sich, sich am Ausgang des Bananenparadieses aufzustellen und für gewisse Ereignisse bereit zu sein. Wer sich auskennt und wer schon entsprechende Erfahrung hat weiß genau, dass irgendwann die ganze Herde schlagartig durch die viel zu kleine Ausgangstür raus will. Für eine Korrektur sind die Aktienaffen immer zu haben, das kommt vor in der Aktienwelt.

euro broken crashEin interner Crash ist eher ein unvorstellbares Ereignis, woran soll ein Aktienmarkt im Inneren zusammenbrechen oder kollabieren? Korrektur ja, Crash nein, weil intern unmöglich. Ein Crash ist ein externes Ereignis, das wäre zum Beispiel ein EURO-Crash, der auf den Aktienmarkt überschlägt. Für die Aktienaffen wäre das dann ein exogener Schock. Nur wird einer stets da sein wie bisher und die Märkte wässern und weitergießen: Mario Dragisch. Selbst erzeugte endogene Aktien- und Rentenmarktschocks wird er auf jeden Fall vermeiden wollen. Diese Schuld kann er nicht auf sich laden, daher wird er weiter die Märkte mit billigem Geld überschwemmen bis alles untergegangen ist. Ich sehe schon die Schlagzeilen in der Presse:

„DAX abgesoffen in Überschussliquidität“

DER BONDAFFE

Einer der nächsten Artikel wird sich gesondert mit dem Kursverlauf des DAX und den verschiedenen Hausse- und Baissephasen seit dem Jahr 1999 beschäftigen. Lassen Sie sich überraschen von der „Visualisierung der Marktpsychologie“ mit einfachen Analysemethoden und Denkweisen außerhalb des Gewöhnlichen. Urteilen Sie selbst „ob und wann der DAX bald nackt da steht“?

Was haben eigentlich Kundeneinlagen und Kundenkredite in einer Bankbilanz zu suchen? Das habe ich mich immer schon gefragt. Der nächste Artikel erscheint unter dem Titel „Sollten die Banken entbankt werden?“.


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